Wir sind Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte. Wir alle haben eine Stimme, die gehört werden muss.

Kinder sind zu klein um Entscheidungen zu treffen

Jugendliche sind zu verwirrt um Mitspracherecht zu haben

Alte, na ja, sind nun zu alt geworden um an irgendetwas teilhaben zu können

Was bleibt sind….genau!!! Die Erwachsenen. Diejenigen, die den Kindern und Jugendlichen erklären wollen, was Leben ist. Diejenigen, die im Gegensatz zu ihren alt gewordenen Eltern noch zu verstehen behaupten, was Leben ist. Da ist auch was wahres dran, denn immerhin gestalten sie diese Welt und können sie demzufolge am besten nachvollziehen. Aber wie ein Paradox, kommt hier das Chaos aus der Mitte.

Was erzählen wir nun unseren Kindern was heute Leben ist? Soziale Distanzierung, Maskenpflicht, Schul- und Sportverbot? Oma und Opa besuchen verboten? Geburtstagsfeier mit Freunden verboten? Wie erklären wir ihnen diese Welt? Erwachsene wollten sonst für alles die Verantwortung übernehmen. Ist es heute noch der Fall?

Was wir beobachten, deutet leider eher auf das Gegenteil. Den Kindern wird erklärt, dass das notwendige Massnahmen seien auf die wir keinen Einfluss haben. Es wären Entscheidungen von den Verantwortlichen betroffen, den wir uns unterziehen müssen. Uns fehlt plötzlich den Mut so sehr, dass wir nicht einmal für ihre Gesundheit kämpfen. Wir muten ihnen das alles zu, obwohl wir genau wissen, dass das verheerende Konsequenzen auf ihre psychische Gesundheit und Entwicklung haben wird. Wir erklären ihnen lieber, dass das ein notwendiges Übel sei, als dass wir uns gegen diejenigen stellen, die das unseren Kindern antun. Was uns in die eigene Verantwortung zurückführen würde. Nein! Dafür sind wir zu feige. Die Karriere von Papa, das erworbene Grundstück, das noch zur Hälfte der Bank gehört, sein mackelloser Rasen umrandet von einem Zaun aus in Draht gestopftem Gestein, der geleaste Benz… all das will aufrechterhalten werden. Denn etwas anderes haben wir unseren Kindern nicht gelernt. All das sei immer wichtiger gewesen als ihnen irgendwelche spassverderbende Tugende beizubringen, geschweige denn vorzuleben.

Also lassen wir es geschehen. Auf einmal verantwortet der sonst so selbstgefällige Erwachsene nichts mehr von dem was sich in dieser politisch und wirtschaftlich verdorbenen Gesellschaft abspielt. Aber wählen sei wichtig, seine Steuer pünktlich zahlen sei wichtig, in die Kirche gehen, Taufe, Kommunion, Firmung sei wichtig. Bildschirme aller Größen, Klamotten aus aller Welt, Freizeitparks und der fette Urlaub am anderen Ende der Welt, wo andere Kinder nicht jeden Tag etwas zu essen bekommen sei wichtig. Carbonabdruck? Schwamm drüber, wen interessiert das? Zum Glück haben wir Politiker gewählt auf die wir unsere Verantwortung ablegen können wenn die Lage zu heikel wird. Und sie, sie übernehmen sie nur zu gern. Sie verantworten nämlich nichts. Wem Würde, Charakter, Größe nicht wichtig sind, der scheisst regelrecht auf die Verantwortung. Sie haben keine Moral und deshalb auch die Macht, was viel effizienter ist als Verantwortung. Letzten Endes, müssen wir uns aber eingestehen, dass wir sie legitimiert haben. Wir haben sie ja gewählt, damit wir bequem unserem materiellen Wohlstand nachgehen können und uns war’s Recht, dass sie sich mit UNSEREN gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Dafür haben wir ihnen unsere Stimme gegeben.

Das haben wir nun davon!!! Sie wollen sie uns nicht mehr zurückgeben. Sie wird mit aller Gewalt zurückgehalten. Wem Würde und Größe egal sind, der genießt die Macht und will sie nicht mehr verlieren. Die Macht ist SEINE Größe und diese hat mit Charakter nichts zu tun. Ganz im Gegenteil. Je schwächer der Charakter, desto gewaltiger ist diese Macht.

Wir Eltern, wenn nicht für uns selbst (was aber auch wünschenswert wäre) dann für unsere Kinder, haben die Pflicht in unsere Selbstverantwortung zurückzugehen, die Sache in die Hand zu nehmen, unsere Angst zu überwinden und vor unseren Kindern, Mut und Zivilcourage zu beweisen. Wir haben es regelrecht verschlafen und versemmelt, während Machtgierige das ausgenutzt und uns mit Wahrheiten bedient haben, an die wir nur zu gern geglaubt haben. Es war lang genug bequem. Es war also vorauszusehen, dass es am Ende umso unangenehmer werden würde. Dieser geistigen Faulheit, dieser Opfer Haltung, dieser materiellen Masslosigkeit können bzw. müssen wir ein Ende setzen.

Ansonsten wird es nicht mehr möglich sein, unseren Kindern in die Augen zu schauen und ihnen zu erklären, wir hätten nichts dafür gekonnt. Vielmehr werden wir ehrlich zugeben müssen: “wir haben nichts dagegen getan”. Noch haben wir die Chance die Segel umzuschlagen. Um Vergebung für unsere Feigheit zu bitten, werden wir danach alle Zeit der Welt haben. Hauptsache wir erkennen und verantworten unsere Fehler.

Auf den Frieden, auf die Würde, auf die Menschlichkeit… Auf unsere Kinder und den Mut sie zu schützen