Der Schmerz ist die Sprache des Körpers. Das Leid, die der Seele bzw. unseres Herzens. Ein Leid wird empfunden wenn eine Erkenntnis geboren werden will. Es kommt darauf an, wie sehr man sich diese Erkenntnis wünscht, ob man das Leid eben erleidet, überwindet oder ihm entweicht.
Man kann Schutz in den alten Mustern finden, die einem die Möglichkeit geben, sich nicht mit diesem Leid zu konfrontieren. Dort wird das Leben leidenschaftlich empfunden. Meistens hält der Partner bzw. die Partnerin den Spiegel. Dieser wird mehr oder weniger geliebt und geschätzt, je nachdem was wir in ihm suchen: die Erkenntnis oder einen Versteck davor?
Im zweiten Fall, wird tatsächlich diese Liebe leidenschaftlich gelebt. Der Partner/die Partnerin schenkt einem das Gefühl eben in Sicherheit zu sein. Doch die Sehnsucht nach Erkenntnis lässt einen niemals los und meldet sich, wenn auch noch so unbewusst, immer wieder. Es kriselt in der Beziehung. Geht diese am Ende auseinander, wird das empfundene Leid nicht durch den Verlut des Geliebten/der Geliebte verursacht, sondern durch die Angst vor der Erkenntnis, vor der man eben geflüchtet war. Der Heilungsprozess ist um so schwieriger, als dass wir unser Leid falsch zuordnen. Es wird auf das Vergangene gerichtet anstatt auf das was in uns geschieht, nämlich eine nahestehende Geburt.
Andere Beziehungen gehen auseinander, weil der Moment der Erkenntnis innerhalb der Beziehung immer näher rückt. Aus unerannter Angst vor diesem Augenblick der Wahrheit, beendet man die Beziehung und man empfindet dabei eine große Erleichterung. Es ging noch mal gut sozusagen.
Im ersten Fall, wird es für das Paar nicht immer leicht, ganz im Gegenteil. Die Paare die sich gegenseitig zur Erkenntnis verhelfen sind geprägt von großem Vertrauen, Zuversicht, Zuwendung und vor allem Mut. Es gelingt ihnen nur wenn sie authentisch sind, einander bedingungslos lieben. Nicht der eine will den anderen verändern, sondern jeder will für sich wachsen und wird dabei von seiner jeweiligen Spiegelseele unterstützt. Zur Erkenntnis darf man den Partner niemals aufgrund von persönlichen Bedürfnissen bewusst zwingen. Dies stellt einen seelischen Missbrauch dar. Zwar kann die Erkenntnis vom Partner herbeigeführt werden, aber dann nur aus eigenem Impuls und auf Wunsch des Betroffenen oder völlig unbewußt beiderseits.
Das Leid deutet immer darauf, dass eine Erkenntnis geboren werden will. Mütter, die die Erfahrung der Geburt haben, wissen also wie schmerzhaft es werden kann. Ja! Schmerzhaft, den nur durch den Körper spüren wir das Leidvolle Gefühl in unserer Seele und unserem Herzen.